Die Conversion Rate bei der automatisierten Identitätsverifikation ist die Rate, mit der potenzielle Nutzer, die versuchen, sich für einen Dienst oder ein Produkt anzumelden, den Verifikationsprozess erfolgreich abschließen und somit zu echten Nutzern werden. Wie hoch diese bei einem Anbieter von Auto-Ident-Verfahren ist, wird oft gefragt. Es gibt aber keine pauschale oder einfache Antwort auf die Frage nach der Erfolgsquote einer automatisierten Identitätsverifikation. Denn die Conversion Rate wird u.a. beeinflusst durch das Ausmaß von Automatisierung und Genauigkeit des Verifikationsprozesses.
Was ist Genauigkeit bei der Verifikation?
Die Genauigkeit einer Verifikation ist letztendlich die Summe aus vielen verschiedenen Einzelprüfungen. Insofern muss die (Gesamt-) Genauigkeit eigentlich als Summe aller Verifikationsgenauigkeiten der geprüften Bestandteile oder sogar jedes geprüften Merkmals innerhalb der Identitätsverifizierung betrachtet werden.
Die Genauigkeit muss auch individuell für jede Funktion in der Identitätsverifikation untersucht werden. Bei der Dokumentenverifikation gibt es unterschiedliche Genauigkeiten für die Extraktion von Daten aus der MRZ (machine readable zone), der Extraktion von Daten aus der VIZ (visual inspection zone) sowie für jeden einzelnen Echtheitscheck. Dabei kann es große Abweichungen geben, je nach Dokumenttyp und Land, z.B. bei der Bilderfassung. Gerade bei der Gesichtsverifikation gibt es Abhängigkeiten zu externen Faktoren, aber auch zu den individuell gewählten Schwellenwerten. Gleiches gilt für die Lebendigkeitserkennung.
Was bedeutet Automatisierung?
Der Gesamtgrad der Automatisierung ist der Prozentsatz erfolgreicher Verifikationen, die automatisch den Workflow-Prozess passieren, ohne dass eine manuelle Verifikation oder Ablehnung der Identität erforderlich ist.
Der (mögliche) Gesamtgrad der Automatisierung hängt ganz wesentlich von Ihrem speziellen Anwendungsfall ab. Sie möchten letztendlich eine Quote wissen, die beschreibt, wie viele Identitätsverifikationen Ihren gesamten (individuellen) Prozess automatisch durchlaufen können, ohne dass es zu falsch-positiven und falsch-negativen Ergebnissen in einem der vielen Verifikationsschritte kommt. Dieser maximale Grad der Automatisierung hängt beispielsweise davon ab, wie strikt die Geschäftsregeln angelegt sind, welche Toleranz Sie (noch) als akzeptabel ansehen und/oder den spezifischen Gegebenheiten Ihres Anwendungsfalls.
Wie Genauigkeit und Automatisierung sich gegenseitig beeinflussen
Wenn Sie spezifizieren, dass für jeden Dokumententyp (Personalausweis, Reisepass, Führerschein, etc.) jeder einzelne Buchstabe der MRZ (Machine Readable Zone) jedem einzelnen Buchstaben der VIZ (Visual Inspection Zone) entsprechen muss, wird dies Ihren Grad der Automatisierung beeinträchtigen. Warum? Der Name in der MRZ wird nicht durch die Prüfsumme geschützt und verwendet eine OCR-B-Schriftart, die keine Sonderzeichen erlaubt (im Gegensatz zur VIZ). Auch längere Namen werden in der MRZ abgeschnitten. Beim Match gegen die Daten der VIZ wird also eine Abweichung festgestellt. Wenn Sie diese sehr strenge Regel anwenden, wird jeder Prüfvorgang, der einen Namen mit Sonderzeichen oder einen langen Namen enthält, aus dem automatisierten Prozess ausgeschlossen, was Ihre falsch-negativen Rate erhöht und den Gesamtgrad der Automation mindert.
Andererseits, wenn in Ihrem Fall eine hyper-sichere Verifikation gar nicht benötigt wird, sondern Sie nur eine einfache Altersverifikation durchführen möchten, können Sie ganz einfach den Gesamtgrad der Automatisierung erhöhen. Bewerten Sie beispielsweise nur die Daten der MRZ und verlangen keinen Abgleich mit den Daten der VIZ. Je nach Case können Sie sogar abgelaufene Dokumente akzeptieren. Im Ergebnis wird der Prozentsatz erfolgreicher Verifikationen, die automatisch Ihren Prozess passieren, ohne dass eine manuelle Verifikation oder Ablehnung der Identität erforderlich ist, stark steigen. Im Endeffekt bestimmen Sie somit selbst den maximalen Grad an Automation durch die Definition der Prüfregeln und Workflows in Abhängigkeit zu Ihrem Anwendungsfall. Dieser wird durch PXL Ident beispielsweise flexibel von Ihnen angepasst und bietet verschiedene Workflow-Konfigurationen.
Die Höhe der Conversion Rate variiert - und das ist gut so
Es ist wichtig, dass sich die Conversion Rate individuell festlegen lässt, da jedes Unternehmen oder Anwendungsfall unterschiedliche Anforderungen an die Identitätsverifikation hat. Je nach dem kann es beispielsweise notwendig sein, sehr genaue Verifikationsprozesse zu haben, um sicherzustellen, dass nur berechtigte Nutzer Zugang erhalten. In anderen Fällen ist es jedoch wichtiger, eine hohe Conversion Rate zu erzielen, um die Nutzerfreundlichkeit und den Registrierungsprozess zu optimieren.
Durch die individuelle Festlegung der Conversion Rate kann ein Unternehmen die Anforderungen an die Identitätsverifikation an seine spezifischen Bedürfnisse anpassen. Dies kann dazu beitragen, dass der Registrierungsprozess schneller und effizienter abläuft und dass mehr potenzielle Nutzer erfolgreich in Kunden umgewandelt werden können. Gleichzeitig kann die individuelle Anpassung der Conversion Rate dazu beitragen, die Sicherheit des Dienstes oder Produkts zu erhöhen und unerwünschte Nutzer oder Betrugsversuche zu reduzieren.
Eine universelle Aussage zur Höhe der Conversion Rate beim Auto-Ident-Verfahren gibt es also nicht. Bzw. sollte es sie nicht geben, denn die Anforderungen je Anwendungsfall sind immer unterschiedlich und müssen folglich auch individuell festgelegt werden.
Möchte man dennoch eine Aussage zur Conversion Rate treffen, wäre eine ehrliche Antwort etwa, dass sie je nach Strenge Ihrer Geschäftsregeln irgendwo zwischen ca. 70-99,9% liegen wird.
Bei PXL Vision bieten wir Ihnen verschiedene technische Konfigurationsmöglichkeiten, Genauigkeit und Automatisierung flexibel anzupassen, um die für Ihren Anwendungsfall ideale Conversion Rate zu finden.
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