Identitätsverifizierung mit NFC erklärt

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PXL Vision Januar 24, 2024
Lesezeit: 4 min Stichworte: ID Verifikation, NFC, Technologie

Die NFC-Verifikation hat sich als vielversprechendes Verfahren in der Identitätsprüfung etabliert. Die Anwendungsbereiche und Funktionsweise dieser Technologie bieten eine solide Grundlage für sichere Authentifizierungsverfahren.

 

Was versteht man unter NFC?

NFC steht für Near Field Communication, auf Deutsch Nahfeldkommunikation. Diese drahtlose Technologie erlaubt den Austausch von Daten über kurze Distanzen zwischen zwei NFC-fähigen Geräten.

NFC basiert auf der RFID-Technologie (Radio-Frequency Identification) und ermöglicht den Datenaustausch zwischen Geräten durch elektromagnetische Induktion. Die Verbindung wird hergestellt, indem die NFC-fähigen Geräte einander berühren oder sich in unmittelbarer Nähe voneinander befinden.

 

Anwendungsfälle der NFC-Verifikation

Die Nahfeldkommunikation hat in verschiedenen Bereichen eine breite Anwendung gefunden und spielt eine entscheidende Rolle in Sektoren, die strengen Regulierungen und hohen Sicherheitsstandards unterliegen.

Insbesondere aber bei der Identitätsverifikation zeigt sich die Stärke dieser Technologie. Ein Beispiel dafür ist die qualifizierte elektronische Signatur (QES), die einen durch eIDAS zertifizierten Prozess verlangt, oder im Kunden-Onboarding von Banken, was in der Schweiz gemäß den Richtlinien der FINMA erfolgt und strenge Überprüfungsverfahren erfordert. Ähnliche Regelungen existieren auch in Deutschland und Österreich, wo die BaFin bzw. FINMA entsprechende Vorschriften für das Onboarding in der Finanzbranche vorgeben.

Im Gegensatz zu anderen drahtlosen Kommunikationstechnologien operiert NFC nämlich in einem begrenzten Bereich von ca. 10 Zentimetern. Die kurze Distanz ist eine wesentliche Sicherheitsmaßnahme und macht NFC ideal für die Identitätsprüfung.

 

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Identitätsprüfung mithilfe von NFC

Die NFC-basierte Verifizierung hat sich zu einer zuverlässigen Methode entwickelt, um die Identität von Personen sicher zu bestätigen. Durch die Integration von NFC-Chips in Identitätsdokumenten, wie zum Beispiel in Personalausweiskarten oder Reisepässen, wird eine sichere Identitätsüberprüfung ermöglicht. Beim Vorzeigen dieser Dokumente in der Nähe eines NFC-Lesegeräts können verifizierte Informationen schnell abgerufen und überprüft werden.

Die NFC-Verifikation bietet mit einer Genauigkeit von etwa 99,9 % eine hohe Präzision beim Auslesen von Daten eines NFC-Chips. Im Gegensatz dazu überprüfen visuelle Scans von Ausweisdokumenten lediglich gedruckte Informationen und sind anfälliger für Manipulationen. Der Zugriff auf die Daten auf dem NFC-Chip erhöht also die Fälschungssicherheit erheblich.

Darüber hinaus ermöglicht die NFC-Verifikation die Validierung des Zertifikats des ausstellenden Landes und trägt damit zusätzlich zur Sicherheit und Authentizität des Verifizierungsprozesses bei.

Nicht zuletzt ist der Prozess der NFC-Identitätsverifikation äußerst benutzerfreundlich. Durch die einfache Berührung des NFC-fähigen Ausweisdokuments mit einem Lesegerät wird die Identitätsüberprüfung schnell und problemlos durchgeführt.

 

Wie funktioniert NFC-Verifikation?

NFC-Verifikation beruht auf der Kommunikation zwischen NFC-fähigen Geräten, die mit speziellen NFC-Chips ausgestattet sind. Diese Chips ermöglichen den Datenaustausch auf kurzen Distanzen von bis zu 10 Zentimetern. Die Verbindung wird hergestellt, indem zwei NFC-fähige Geräte, beispielsweise ein Smartphone und ein NFC-Tag, nah aneinander gehalten werden oder sich berühren.

Die in den NFC-Geräten integrierten Chips nutzen ein schwaches elektromagnetisches Induktionsfeld, um Daten zu übertragen. Diese Technologie ermöglicht eine schnelle und sichere Kommunikation zwischen den Geräten, ohne dass eine separate Stromversorgung erforderlich ist. NFC ist daher bestens für Anwendungen geeignet, die eine schnelle Authentifizierung und Datenübertragung erfordern – etwa bei einer Identitätsprüfung.

Ablauf einer NFC-Verifikation mit PXL Vision

Eine NFC-Verifikation für eine Identitätsprüfung dauert bei PXL Vision nur 2–3 Minuten:

  1. Als ersten Schritt wird die Vorder- und Rückseite des Identitätsdokumentes mit der Smartphone-Kamera gescannt.
  2. Im zweiten Schritt startet die NFC-Identitätsprüfung über die PXL Vision NFC Instant App (Android) bzw. den PXL Vision NFC App Clip (iOS): Indem der Ausweis an die Rückseite des Smartphones gehalten wird, werden die Daten aus dem NFC-Chip ausgelesen und validiert.
  3. Die übertragenen Informationen werden mit dem zu Beginn eingescannten Ausweisdokument verglichen.
  4. Zur Erhöhung der Sicherheit wird die NFC-Verifikation mit einer biometrischen Authentifizierung in Form eines Selfie-Videos kombiniert. Das gescannte Gesicht wird dabei mit den im NFC-Chip gespeicherten Gesichtsdaten abgeglichen.

Einsatzarten von NFC

Die NFC-Technologie wird in drei verschiedene Modi unterteilt, die in unterschiedlichen Kontexten Einsatz finden:

  1. Peer-to-Peer: direkter Datenaustausch zwischen zwei NFC-fähigen Geräten (z. B. zwei Smartphones).
  2. Kartenemulation: Ein NFC-fähiges Gerät übernimmt die Funktion einer NFC-Karte,
    z. B. einer Kredit- oder Debitkarte.
  3. Read-Write-Modus: Ablesen von Daten von einem NFC-Tag.

 

Ist NFC-Verifikation sicher?

Die geringe Reichweite von NFC ist ein wesentlicher Sicherheitsaspekt. Die geringe Entfernung dient als Schutzbarriere, die das Risiko von externen Angriffen oder Datendiebstahl signifikant minimiert. Ein potenzieller Angreifer müsste sich sehr nah am NFC-Gerät befinden, um darauf zugreifen zu können.

Gerade in Kombination mit biometrischer Authentifizierung bietet die NFC-Verifikation eine hohe Sicherheit. Biometrische Daten sind einzigartig und schwer zu fälschen. Wenn die NFC-Technologie mit biometrischen Informationen gekoppelt wird, ergibt sich eine äußerst zuverlässige Methode zur Bestätigung der Identität.

 
 
Fazit
 

Die NFC-Verifikation hat sich als eine äußerst sichere und gleichzeitig benutzerfreundliche Methode zur Identitätsüberprüfung etabliert. Durch die Nahfeldkommunikation ist eine schnelle und sichere Datenübertragung zwischen NFC-fähigen Geräten über kurze Distanzen möglich. Die Technologie stützt sich auf Sicherheitsmechanismen wie Verschlüsselung, Authentifizierung und eine begrenzte Reichweite, wodurch sie zu einer beliebten Option für Anwendungen wird, die eine zuverlässige Identitätsprüfung erfordern.

Besonders hervorzuheben ist die hohe Sicherheit, die die NFC-Verifikation in Kombination mit biometrischen Authentifizierungsmethoden bietet. Die Integration von Gesichtserkennung verstärkt die Sicherheit noch weiter und schafft eine benutzerfreundliche Methode zur Identitätsprüfung.

PXL Vision liefert Identitätsprüfungsmethoden, die NFC-Verifikation und biometrische Authentifizierung kombinieren. In unserer On-premise-Lösung ist die NFC-Verifikation schon lange möglich, seit neustem unterstützt aber auch unsere SaaS-Lösung PXL Ident NFC-Verifikation.

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie sich für das Thema NFC-Verifikation interessieren.

 

FAQ
 
Ist mein Handy NFC-fähig?

Die meisten modernen Smartphones unterstützen NFC. Bei Bedenken bezüglich der NFC-Funktionalität geben die Einstellungen des Geräts Aufschluss darüber.

Wie schnell ist NFC?

Die Datenübertragungsgeschwindigkeit von NFC beträgt etwa 424 kbit/s.

Welche Sicherheitsaspekte sind bei Nutzung von NFC zu beachten?

Bei NFC sind einige Sicherheitsmaßnahmen wie die kurze Reichweite implementiert, die es erschwert, Daten zu stehlen. Dennoch sollten sensible Informationen verschlüsselt und eine unerlaubte Kommunikation zwischen den NFC-Geräten verhindert werden. Es ist wichtig, dass die NFC-Funktion bei Nichtgebrauch deaktiviert ist, um unberechtigten Zugriff zu verhindern.

Was ist der Unterschied zwischen NFC und RFID?

NFC und RFID sind verwandte Technologien. Beide stützen sich auf drahtlose Kommunikation und nutzen elektromagnetische Felder für den Datenaustausch zwischen Geräten.

NFC ist eine spezielle Form der RFID-Technologie, die sich durch eine kürzere Reichweite und höhere Sicherheit auszeichnet. Im Gegensatz dazu ist RFID für eine Datenübertragung über größere Entfernungen ausgelegt und wird häufig in der Logistik und Warenidentifikation verwendet. NFC wird aufgrund seiner begrenzten Reichweite häufiger für kontaktloses Bezahlen oder Gerätekopplungen verwendet.


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