Authentifizierungsmethoden sind heutzutage wichtiger denn je. Daten sind zu einer der wertvollsten Ressourcen geworden, daher steht die Sicherheit digitaler Identitäten an vorderster Front. Die einfache Passworteingabe allein reicht oft nicht mehr aus, um persönliche Informationen und geschäftliche Daten zu schützen. Angreifer werden immer geschickter und einfallsreicher, wenn es darum geht, Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. PXL Vision stellt die 10 besten Authentifizierungsmethoden für bessere Sicherheit vor.

1. Passwortbasierte Authentifizierung

Die passwortbasierte Authentifizierung ist eine der grundlegendsten und am häufigsten verwendeten Methoden zur Benutzerauthentifizierung. Bei diesem Verfahren müssen User einen Benutzernamen und ein zugehöriges Passwort eingeben, um auf ein System oder eine Anwendung zugreifen zu können. Obwohl sie einfach und weit verbreitet ist, hat die passwortbasierte Authentifizierung auch ihre Schwachstellen. Deshalb stellen wir Ihnen einige Best Practices für sichere Passwörter vor:

  • Passwörter sollten ausreichend lang sein (etwa 12 Zeichen) und eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten.

  • Verwenden Sie für verschiedene Konten und Dienste unterschiedliche Passwörter. So vermeiden Sie, dass ein kompromittiertes Passwort den Zugang zu mehreren Konten ermöglicht.

  • Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig. Das verringert das Risiko, dass ein gestohlenes Passwort dauerhaften Zugriff gewährt.

  • Die Nutzung eines Passwort-Managers kann die Verwaltung von sicheren Passwörtern erheblich vereinfachen.

2. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)

Die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist eine fortschrittliche Methode zur Sicherung von Benutzerkonten und -diensten. Im Gegensatz zur einfachen passwortbasierten Authentifizierung erfordert die MFA die Kombination von zwei oder mehr Authentifizierungsmethoden, um die Identität eines Benutzers zu bestätigen.

Ein Beispiel für die Anwendung der MFA ist die Verwendung von SMS-Codes oder mobilen Authentifizierungs-Apps nach Eingabe des Passworts. Nachdem der User sein Passwort eingegeben hat, erhält dieser einen einmaligen Code auf sein Mobilgerät, den er zur Anmeldung eingeben muss. Dieser Code ändert sich bei jeder Anmeldung und bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene.

Die Vorteile der Multi-Faktor-Authentifizierung sind eindeutig: Selbst wenn ein Angreifer das Passwort kennt, kann er ohne den zweiten oder dritten Faktor keinen Zugriff auf das Konto erhalten. Dafür gibt es verschiedene Faktoren, darunter zählen:

  • SMS-Codes,
  • Apps,
  • Hardware-Token 
  • oder biometrische Verfahren wie Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung.

3. Biometrische Authentifizierungsmethoden

Biometrische Authentifizierungsmethoden sind eine bedeutende Entwicklung im Bereich der Sicherheitstechnologie. Sie basieren nicht auf etwas, das man weiß (wie ein Passwort) oder auf etwas, das man hat (wie ein Smartphone), sondern auf den individuellen körperlichen Merkmalen einer Person.

Hierbei werden beispielsweise Fingerabdruck-Scans, Gesichtserkennung oder Spracherkennung verwendet. Fingerabdruck- und Gesichtserkennung sind in modernen Smartphones weit verbreitet und bieten Benutzern eine bequeme Möglichkeit, Geräte zu entsperren und auf geschützte Daten zuzugreifen. Biometrische Authentifizierungsmethoden werden aber auch in Flughäfen und Banken eingesetzt, da sie einen hohen Sicherheitsfaktor bieten und sehr schwer zu fälschen sind.

 

4. Verhaltensbasierte Authentifizierung

Für eine verhaltensbasierte Authentifizierung können Bewegungsmuster zur Identifizierung eines Benutzers verwendet werden. Das kann zum Beispiel das Gangbild sein – denn die Körperhaltung und -bewegung ist für jeden Menschen einzigartig. In der Praxis werden verhaltensbasierte Authentifizierungsmethoden bereits bei Eingangskontrollen für Gebäude eingesetzt.

5. Elektronische Signatur

Elektronische Signaturen basieren auf kryptographischen Verschlüsselungsverfahren. Das Verfahren beruht auf einem geheimen Signaturschlüssel, auch Private Key genannt, durch den ein eindeutiger Hashwert berechnet wird. Dieser Hashwert dient als elektronische Signatur und trägt zur Nichtabstreitbarkeit bei. Das bedeutet, dass der Verfasser des Dokuments, der durch die elektronische Signatur eindeutig identifiziert wurde, nicht abstreiten kann, dass das Dokument von ihm stammt. 

Mit dem Public Key, also dem öffentlichen Verifikationsschlüssel, kann jeder die Integrität der Signatur und die Zugehörigkeit des entsprechenden Dokuments überprüfen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind strikt geregelt und werden durch die eIDAS-Verordnung bestimmt.

6. Videobasierte Authentifizierung

Bei der videobasierten Authentifizierungsmethode muss der User in der Regel vor einer Kamera erscheinen und verschiedene Handlungen ausführen, um seine Identität zu bestätigen. Diese Handlungen können darin bestehen, einen Ausweis zu zeigen, einen bestimmten Satz zu sagen oder eine vorgegebene Bewegung nachzuahmen.

Da die Methode auf visuellen Daten basiert, ist es schwer, sie zu fälschen. Außerdem ermöglicht sie eine benutzerfreundliche Authentifizierung, da sie keine spezielle Hardware erfordert und in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden kann. Allerdings kann die Qualität von Kamera und Beleuchtung die Genauigkeit beeinträchtigen.

Die videobasierte Authentifizierung findet in verschiedenen Branchen Anwendung: Vor allem bei Online-Diensten und im Bereich der Telekommunikation wird diese Methode eingesetzt. Sie bietet sich besonders dann an, wenn der User nicht physisch anwesend sein kann, um seine Identität zu bestätigen.

7. Smartcards und physische Tokens

Smartcards sind handliche, tragbare Karten mit integriertem Chip oder Magnetstreifen. Physische Tokens können als USB-Sticks oder Schlüsselanhänger in Erscheinung treten. Um die Sicherheit zu gewährleisten, müssen User im Besitz von Smartcards oder Tokens sein, um eine erfolgreiche Authentifizierung durchzuführen.

Selbst wenn ein Angreifer ein Benutzerkennwort kennt, benötigt er für eine erfolgreiche Anmeldung physischen Zugriff auf das Gerät. In Kombination mit einem Passwort oder einer PIN bietet die Verwendung eines physischen Geräts also eine zusätzliche Sicherheitsebene (Zwei-Faktor-Authentifizierung). Dieses Verfahren wird unter anderem häufig im Finanzwesen eingesetzt.

8. One-Time Passwords (OTP)

Bei dieser Authentifizierungsmethode wird für jede Anmeldung oder Transaktion ein temporäres Passwort generiert, das nur einmal verwendet werden kann. Auch wenn ein Angreifer das Passwort abfängt, ist es für zukünftige Zugriffe nutzlos.

SMS-basierte OTPs sind einfach einzurichten und erfordern keine zusätzlichen Apps. Sie sind jedoch anfälliger für Sicherheitsrisiken wie Phishing-Angriffe. 

App-basierte OTP-Generatoren bieten eine höhere Sicherheit, da sie offline arbeiten und nicht leicht abgefangen werden können. Da hierfür aber eine spezielle App heruntergeladen werden muss, empfinden manche Anwender diese Methode als umständlich.

9. Zertifikatbasierte Authentifizierung

Die zertifikatbasierte Authentifizierung stellt eine Fortentwicklung der traditionellen passwortbasierten Authentifizierung dar. Während bei der Passwort-basierten Methode die User ihre Identität durch die Eingabe eines geheimen Kennworts bestätigen, nutzt die zertifikatbasierte Authentifizierung digitale Zertifikate zur Verifizierung der Identität eines Benutzers oder eines Geräts. Diese Zertifikate werden von vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen (Certificate Authorities, CAs) ausgestellt.

10. Single Sign-On (SSO)

Single Sign-On (SSO) ist eine Authentifizierungsmethode, die es Benutzern ermöglicht, sich einmalig bei einem System oder einer Anwendung anzumelden und anschließend automatisch auf andere Systeme oder Anwendungen zuzugreifen, ohne sich erneut anmelden zu müssen.

Ein bekanntes Beispiel für SSO sind Google-Dienste, die zentral über accounts.google.com verwaltet werden können. Auch andere Plattformen laufen über ein Google-Konto. 

SSO verbessert die Benutzerfreundlichkeit erheblich, da User sich nicht für jede Anwendung separat anmelden müssen. Das spart Zeit und reduziert den Aufwand für das Merken von Passwörtern.

 

Fazit

Von der passwortbasierten Authentifizierung bis hin zu biometrischen Verfahren und elektronischen Signaturen bieten unterschiedliche Authentifizierungsmethoden vielfältige Möglichkeiten, um Identitäten zu verifizieren und den Zugriff auf sensible Informationen zu schützen. Oft ist eine Kombination mehrerer Authentifizierungsmethoden am effektivsten, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten.

PXL Vision ist spezialisiert auf digitale, vollständig automatisierte Identitätsprüfung. Dabei nutzen wir zur Registration eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und kombinieren diese mit einer biometrischen Gesichts-Authentifizierung via Dokumentenscan und Selfie-Video.

Interessieren Sie sich für Authentifizierungsmethoden und Wege zur Implementierung der Identitätsprüfung? Kontaktieren Sie uns jetzt – wir beraten Sie gerne.

FAQ

Was ist eine Authentifizierungsmethode?

Eine Authentifizierungsmethode ist ein Verfahren zur Identitätsprüfung von Personen oder Benutzern, bevor diesen der Zugriff auf spezifische Ressourcen oder Dienste gewährt wird.

Welche Authentifizierungs-App gibt es?

Es gibt viele Authentifizierungs-Apps, darunter Google Authenticator, Authy, Microsoft Authenticator und viele mehr. Diese Apps werden häufig für die Generierung von Einmalpasswörtern (OTP) im Rahmen der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) verwendet.

Was ist der Unterschied zwischen MFA und 2FA?

Der wesentliche Unterschied zwischen MFA (Multi-Faktor-Authentifizierung) und 2FA (Zwei-Faktor-Authentifizierung) besteht in der Anzahl der benötigten Identitätsnachweise. Bei der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) werden mindestens zwei verschiedene Identitätsnachweise benötigt, während bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nur zwei Identitätsnachweise erforderlich sind, wovon einer normalerweise ein Passwort ist. Die MFA erfordert somit eine zusätzliche Sicherheitsebene, um den Zugang zu geschützten Systemen oder Daten zu gewährleisten.