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    Identität verifizieren: Methoden, Ablauf & moderne Lösungen

    Mit der größeren Verbreitung von Technologien wie künstlicher Intelligenz und Deepfakes wird es immer wichtiger, seine Identität zu verifizieren. Ob im Online-Banking, bei Behörden oder Vertragsabschlüssen – eine zuverlässige und zertifizierte Identitätsverifizierung ist unverzichtbar, um Betrug und Identitätsdiebstahl wirksam zu verhindern. Doch wie kann ein Unternehmen Identitäten verifizieren, ohne die Customer Journey zu belasten und gleichzeitig Betrug, Compliance-Risiken und Prozesskosten reduzieren?

     

    Was bedeutet Identitätsverifizierung?

    Unter Identitätsverifizierung versteht man den formalen Nachweis, dass eine Person tatsächlich diejenige ist, für die sie sich ausgibt. Unternehmen überprüfen dabei die Übereinstimmung zwischen:

    • der realen Person,
    • den bereitgestellten persönlichen Daten,
    • und dem vorgelegten Ausweisdokument.

    Der Prozess stellt sicher, dass digitale Transaktionen nur von befugten Personen durchgeführt werden. Er spielt eine zentrale Rolle in Bereichen wie:

    Wichtig: Identitätsverifizierung ist nicht identisch mit Authentifizierung. Diese Abgrenzung ist für regulatorische Anforderungen essentiell und unterscheidet sich ebenso klar von Fragen der Autorisierung, also davon, welche Rechte oder Zugänge eine bereits verifizierte und authentifizierte Person erhält — die Unterschiede findest du in unserem Beitrag Authentifizierung vs. Autorisierung.

     

    Methoden der digitalen Verifizierung: Diese Online-Verifizierungsverfahren gibt es

    Je nach Branche, Risiko und regulatorischem Rahmen stehen unterschiedliche Verifizierungsverfahren zur Verfügung. Sie unterscheiden sich in Aufwand, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit.

    Nachfolgend ein umfassender Überblick über die wichtigsten Methoden:

    1. Dokumentenverifikation – der Klassiker der Online-Verifizierung

    Die Dokumentenverifikation ist eines der am häufigsten eingesetzten Verfahren. Nutzende fotografieren oder scannen ihr Ausweisdokument, das anschließend automatisch geprüft wird. KI-gestützte Systeme analysieren:

    • Sicherheitsmerkmale
    • Hologramme
    • Informationen der MRZ (Machine Readable Zone)
    • Schriftarten
    • Layout-Strukturen
    • mögliche Manipulationen oder Fälschungsversuche
    • Gültigkeit des Dokuments

    Dokumente zu verifizieren ist meist die Grundlage für weitere Schritte wie der Abgleich der Biometrie oder das Auslesen des NFC-Chips. Die Dokumentenverifikation ist ein schnelles und hochautomatisiertes Verifizierungsverfahren, das auch bei großen Nutzerzahlen zuverlässig arbeitet und sich gut für skalierbare Onboarding-Prozesse eignet. Dank moderner KI-Modelle lassen sich Fälschungen sicher erkennen und Identitäten effizient bestätigen.

    2. NFC-Verifikation – besonders sicher und in einem Schritt möglich

    Viele moderne Ausweise enthalten einen NFC-Chip (Near Field Communication) mit verschlüsselten Daten. Diese lassen sich auslesen – ähnlich wie beim kontaktlosen Bezahlen.

    Der Chip im Ausweisdokument speichert u. a.:

    • Lichtbild
    • Personendaten
    • Ausstellungsdatum
    • Kryptografische Nachweise zur Echtheit

    Weil diese Daten nicht manipulierbar sind, gilt NFC als eine der sichersten digitalen Verifikationsmethoden.

    3. Video-Ident – manuelle Verifikation durch geschultes Personal

    Beim Video-Ident werden Nutzer per Live-Video mit einem geschulten Mitarbeiter verbunden. Dieser überprüft:

    • das Ausweisdokument
    • die Person im Videostream
    • Sicherheitsmerkmale
    • Bewegungen und Antworten
    • Plausibilität der Angaben

    Video-Ident ist in einigen Ländern rechtlich vorgeschrieben, wird aber zunehmend durch automatisierte Methoden ersetzt.

    4. Auto-Ident – vollautomatisierte Verifizierung durch KI

    Auto-Ident-Verfahren nutzen KI-Modelle, Deep Learning und fortschrittliche Bildanalyse, um Identitäten komplett automatisiert zu verifizieren – ohne menschliche Mitarbeit.

    Typische Schritte:

    1. Scan des Ausweisdokuments
    2. Automatische Echtheitsprüfung
    3. Biometrischer Abgleich per Selfie-Ident
    4. Passive Liveness Detection gegen Deepfakes
    5. Entscheidung in Sekunden

    KI-basierte Auto-Ident-Verfahren erkennen Fälschungen besonders zuverlässig, liefern konsistente Entscheidungen ohne menschliche Fehler und verifizieren Identitäten in wenigen Sekunden. Durch die hohe Skalierbarkeit und die sehr geringe Abbruchquote entsteht ein Onboarding-Prozess, der sowohl sicher als auch äußerst nutzerfreundlich ist.

    5. Biometrische Technologien

    Biometrische Verfahren ergänzen andere Methoden und tragen aktiv zur Fälschungserkennung bei. Dazu gehören:

    • Gesichtserkennung
    • Fingerabdruck
    • Iris-Scan
    • Tiefensensoren (3D-Face)
    • Passive Lebendigkeitsprüfung
    • Anti-Spoofing-Mechanismen

    Sie gleichen biometrische Merkmale der realen Person mit den Daten des Ausweisdokuments ab und stellen sicher, dass kein Foto oder Video manipuliert wurde.

     

    Zukunft der elektronischen Identifizierung in Europa

    Die elektronische Identität (eID) spielt in Europa eine zunehmend wichtige Rolle, wenn es um sichere digitale Identitätsnachweise geht. Grundlage dafür ist die überarbeitete europäische Regulierung eIDAS 2.0, die das Ziel verfolgt, nationale eIDs, digitale Identitätsnachweise und Vertrauensdienste EU-weit zu harmonisieren. Kern des neuen Rechtsrahmens ist das European Digital Identity Wallet (EUDI) – ein standardisiertes, staatlich anerkanntes Identitätsbrieftasche, welche Bürger:innen künftig für digitale Transaktionen verwenden können.

    eIDAS 2.0 definiert außerdem verschiedene Vertrauensniveaus für elektronische Identifizierungssysteme. Diese geben an, wie zuverlässig ein digitales Identitätsmerkmal ist und welches Sicherheitsniveau es erfüllen muss. Je höher das Vertrauensniveau, desto strengere Anforderungen gelten für Dokumentensicherheit, biometrische Verfahren und technische Prüfmechanismen.

    Fehlerhafte oder unvollständige Verifizierungen können zu Compliance-Verstößen führen – mit erheblichen rechtlichen und finanziellen Folgen. Eine professionelle, dokumentierte Verifizierung schützt Unternehmen vor Sanktionen und Auditing-Risiken.

    Regulierung in der Schweiz

    In der Schweiz gelten eigene gesetzliche Rahmenbedingungen für die Einführung einer staatlich anerkannten elektronischen Identität. Die künftige Schweizer E-ID befindet sich noch in Entwicklung und wird erst nach Abschluss der politischen und technischen Ausgestaltung eingeführt. Unternehmen müssen daher weiterhin nationale Besonderheiten und alternative Verfahren berücksichtigen, wenn sie Verifizierungsprozesse für den Schweizer Markt planen.

     

    Warum Unternehmen Identitäten verifizieren müssen

    Für Unternehmen ist die Verifizierung der Identität ihrer Kunden und User weit mehr als eine technische Anforderung. Sie erfüllt mehrere strategische Ziele:

    1. Erfüllung von Compliance-Vorgaben

    • KYC-Richtlinien
    • AML- und GwG-Prüfung
    • Jugendmedienschutz
    • Datenschutzanforderungen
    • Branchenrichtlinien (Finanzwesen, Telekommunikation, Versicherungen usw.)

    2. Schutz vor Betrug & Identitätsmissbrauch

    3. Optimierung der Customer Journey und Skalierbarkeit

    Moderne Verifizierungsverfahren beschleunigen das digitale Onboarding erheblich, reduzieren Abbrüche und steigern dadurch die Conversion Rate. Gleichzeitig ermöglichen automatisierte Verifizierungsprozesse hohe Transaktionsvolumina bei konstantem Sicherheitsniveau – ein entscheidender Vorteil für Unternehmen, die ihre digitalen Geschäftsmodelle effizient skalieren möchten.

     

    Identität verifizieren mit PXL Vision: Sicher, schnell & KI-gestützt

    Digitale Verifizierungsverfahren müssen heute sowohl hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen als auch reibungslose Nutzererfahrungen bieten. Moderne Technologien ermöglichen es, Dokumente automatisch zu analysieren, biometrische Merkmale zu vergleichen und Manipulationsversuche zuverlässig zu erkennen. Auf dieser Grundlage bietet PXL Vision Unternehmen eine KI-basierte Lösung, die Dokumentenverifikation, biometrischen Abgleich und passive Lebendigkeitsprüfung in einem effizienten Workflow zusammenführt.

    Optional lassen sich Identitätsdaten auch direkt über den NFC-Chip des Ausweisdokuments auslesen, was den Prozess weiter beschleunigt. So entsteht ein skalierbares, konsistentes und rechtssicheres Verfahren, das sich nahtlos in digitale Onboardings integrieren lässt und Abbruchraten deutlich reduziert.

     

    FAQ zur Identitätsverifizierung

     
    Welche Vorteile bringt Identitätsverifizierung für Unternehmen?

    Die digitale Verifizierung spart Zeit, reduziert manuelle Aufwände, verhindert Betrug und erfüllt regulatorische Anforderungen wie KYC, AML und GwG-Vorgaben. Unternehmen profitieren von schnelleren Onboardings, weniger Abbrüchen und einer klar dokumentierten, auditierbaren Prozesskette.

    Wie fügt sich die Verifizierung in bestehende Systeme ein?

    Moderne Lösungen lassen sich über APIs direkt in bestehende Registrierungs-, CRM-, Payment- oder Risikosysteme integrieren. Unternehmen können den Grad der Automatisierung, Prüfregeln, Risikoschwellen und Dokumenttypen flexibel konfigurieren.

    Welche Daten werden verarbeitet und wie ist das mit der DSGVO vereinbar?

    Verarbeitet werden nur die Daten, die notwendig sind, um Identitäten zu verifizieren oder gesetzliche Pflichten zu erfüllen. DSGVO-konforme Lösungen bieten transparente Löschkonzepte, Zweckbindung, Schutzbiometrie, Audit-Trails und eine klare Trennung sensibler Daten. Unternehmen behalten die volle Kontrolle über Speicherfristen und Datenflüsse.

    Wie lange dauert eine Identitätsverifizierung in der Praxis?

    Automatisierte Verfahren wie Auto-Ident benötigen meist weniger als 30 Sekunden. NFC-Auslesen kann sogar noch schneller sein. Die tatsächliche Dauer hängt vom Dokumenttyp, der Netzqualität und der Komplexität der Risikoprüfungen ab.

    Wie zuverlässig sind KI-basierte Identitätsverifizierungen?

    KI-Verfahren sind in der Fälschungserkennung oft zuverlässiger als menschliche Prüfer. Sie erkennen inkonsistente Pixelmuster, manipulierte Sicherheitsmerkmale, untypische Bewegungen oder Deepfakes und liefern konsistente Entscheidungen – unabhängig von Tagesform, Erfahrung oder Ermüdung.

    Möchten Sie mehr über unsere Lösungen zur digitalen Identitätsprüfung erfahren?

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