Glossar Selfie-Ident
Selfie-Ident
Selfie-Ident: Identität per Selfie verifizieren
In einigen Zielgruppen muss die Verifikation der Identität heute vor allem eines sein: sicher, schnell und ohne Medienbruch durchführbar. Selfie-Ident erfüllt genau diese Anforderungen. Es kombiniert die biometrische Gesichtserkennung mit der Prüfung eines Identitätsdokuments und ermöglicht Unternehmen eine vollständig automatisierte, nutzerfreundliche und regulatorisch konforme Form der digitalen Identitätsverifizierung. Doch was bedeutet Selfie-Ident genau und wie funktioniert dieses Verfahren im Detail?
Was ist ein Selfie-Ident?
In Zeiten digitaler Identitäten bekommt das vermeintlich gewöhnliche Selfie mit dem Selfie-Ident eine neue Bedeutung. Es ist nicht länger nur ein Schnappschuss des Augenblicks, sondern kann auch zur Bestätigung der eigenen Online-Identität verwendet werden. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Selfie-Ident und wie wird die Selfie-Kamera für eine digitale Identitätsprüfung genutzt?
Was bedeutet Selfie-Ident?
Selfie-Ident ist ein Verfahren zur digitalen Identitätsprüfung, bei dem das Gesicht einer Person mithilfe eines Selfies oder Selfie-Videos mit den biometrischen Daten des offiziellen Identitätsdokuments der Person abgeglichen wird.
Es handelt sich um eine automatisierte 1:1-Gesichtsverifikation, die zusätzlich durch Liveness Detection ergänzt wird, um Spoofing, Manipulationen oder Deepfakes zuverlässig zu verhindern. Ein Selfie ist damit nicht nur ein Schnappschuss des Augenblicks, sondern wird mittlerweile auch zur Bestätigung der Online-Identität verwendet.
Unternehmen nutzen Selfie-Ident vor allem dort, wo eine schnelle, sichere und ortsunabhängige Identitätsprüfung erforderlich ist – etwa im KYC-Prozess, bei Altersverifikationen, bei digitalen Onboardings oder zur Betrugsprävention.
Wie funktioniert das Selfie-Ident?
Selfie-Ident kombiniert verschiedene KI-basierte Technologien zu einem automatisierten Identifikationsprozess. Die wichtigsten Schritte im Überblick:
1. Dokumentenerfassung
Zunächst scannt der Nutzer ein Identitätsdokument – etwa einen Ausweis, Führerschein oder Reisepass. Je nach System kommt dabei eine Kombination folgender Technologien zum Einsatz:
- OCR (Optical Character Recognition)
- MRZ-Analyse
- Echtheitsprüfung von Sicherheitsmerkmalen
- optional: NFC für besonders sichere biometrische Referenzdaten
2. Aufnahme eines Selfies oder Selfie-Videos
Im nächsten Schritt nimmt der/die Nutzer:in ein Selfie oder ein kurzes Video auf. Das System extrahiert daraus biometrische Merkmale wie:
- Gesichtsgeometrie
- Augenabstand
- Gesichtsproportionen
- charakteristische Bewegungsmuster
Immer mehr Unternehmen greifen auf die Möglichkeit zurück, sich die Identität per Selfie-Ident bestätigen zu lassen.
3. Liveness Detection
Zentraler Bestandteil moderner Selfie-Ident-Verfahren ist die Prüfung der Lebendigkeit. Sie verhindert, dass Angreifer:innen Fotos, Videos, Deepfakes oder Masken verwenden können.
Es gibt zwei Varianten:
- Active Liveness:
Der oder die Nutzer:in muss bestimmte Aktionen durchführen (z. B. nicken, blinzeln, Wörter sprechen). - Passive Liveness:
Keine aktiven Handlungen erforderlich. Die KI wertet subtile, natürliche Merkmale aus – z. B. Mikrobewegungen, Reflexionen, Tiefeninformationen, texturale Auffälligkeiten.
Das Ergebnis sind deutlich geringere Abbruchraten, eine bessere Customer Experience und eine verbesserte Fraud Detection bei Deepfake-Angriffen.
4. Biometrischer Abgleich (Face Match)
Das System vergleicht die extrahierten Gesichtsdaten aus dem Selfie (Video) mit den biometrischen Informationen aus dem Dokument. Moderne Modelle erreichen heute sehr niedrige False-Accept- und False-Reject-Raten. Sie arbeiten zudem in Echtzeit, um die Wartezeit möglichst gering zu halten. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Lösungen und macht es zu einer guten Alternative zu Video-Ident.
5. Ergebnis & Weiterleitung
Nach erfolgreichem Abgleich wird der oder die Nutzer:in im Prozess fortgeführt – etwa beim Onboarding im Carsharing, bei der Altersverifizierung oder bei sensiblen Transaktionen im Krypto- oder Finanzbereich.
Übrigens: Mit PXL Ident dauert dieser Prozess unter 30 Sekunden.
Einsatzbereiche von Selfie-Ident
Selfie-Ident ist für Unternehmen überall dort relevant, wo eine schnelle, sichere und vollständig digitale Identitätsprüfung benötigt wird. Die folgende Tabelle zeigt typische Einsatzbereiche mit ihren jeweiligen Anwendungsfällen:
|
Branche / Bereich |
Typische Einsatzfälle |
|
Finanz- & Versicherungswesen |
Kontoeröffnung, Kredit- und Finanzierungsprozesse, Zugang zu Kundenportalen, digitale Vertragsabschlüsse im KYC-Kontext |
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Telekommunikation |
SIM-Karten-Aktivierung, Vertragsabschlüsse, Identitätsprüfung im Kundenportal |
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E-Commerce & Plattformen |
Altersverifikation, sichere Account-Erstellung, Fraud Prevention bei Transaktionen |
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Gaming & Streaming |
Altersverifikation (z. B. KJM-Konformität), sichere Registrierung |
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Mobilität, Travel & Hospitality |
Digitaler Check-in, Fahrzeugsharing, Identitätsprüfung in automatisierten Serviceprozessen |
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Öffentliche Dienste & Reg-Tech |
Zugang zu sensiblen Services, digitale Behördenportale, sichere Self-Service-Prozesse |
Wichtige Anforderungen für ein erfolgreiches Selfie-Ident
Damit die Gesichtserkennung optimal funktioniert, sind einige technische Rahmenbedingungen hilfreich:
- gleichmäßige Beleuchtung
- keine starken Schatten
- klare, frontale Kameraposition
- stabile Aufnahme ohne Verwacklungen
Vorteile von Selfie-Ident für Unternehmen
Das Selfie-Ident-Verfahren bietet nicht nur einen effizienten und nutzerfreundlichen Prozess, sondern löst zentrale Herausforderungen im digitalen Onboarding und in sicherheitskritischen Geschäftsmodellen. Unternehmen profitieren von einer Kombination aus Automatisierung, hoher Sicherheit und geringem Aufwand für den oder die Endnutzer:in – insbesondere dann, wenn passive Liveness Detection im Einsatz ist.
Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:
- Hohe Skalierbarkeit: Vollautomatisierte KI-Prozesse ermöglichen große Volumina ohne Wartezeiten.
- Verbesserte Sicherheit: Biometrischer Abgleich und Liveness Detection verhindern Spoofing, Deepfake-Angriffe und Identitätsdiebstahl.
- Reduzierte Abbruchraten: Passive Liveness Detection funktioniert ohne aktive Nutzeraktionen – das reduziert Komplexität und Drop-offs.
- Sehr schneller Ident-Prozess: Mit Lösungen wie PXL Ident dauert die gesamte Verifikation weniger als 30 Sekunden.
- Hohe Benutzerfreundlichkeit: Kein App-Download erforderlich; läuft vollständig im Browser.
- Regulatorische Kompatibilität: Kann in KYC-, AML- und Datenschutzanforderungen integriert werden.
- Nahtlose Integration: Einbindung über API, SDK oder Webflows – flexibel und CI-konform.
Einordnung in moderne Identitätsprozesse
Selfie-Ident schließt die Lücke zwischen Komfort und Sicherheit. Es ist weniger aufwändig für den User als Video-Ident, gleichzeitig schneller als viele hybride Verfahren und deutlich sicherer als rein dokumentbasierte Prüfungen.
Für Unternehmen bedeutet das: ein optimiertes Onboarding, weniger Betrugsrisiken und eine Identitätsprüfung, die sich flexibel in bestehende Systeme integrieren lässt. Damit bildet Selfie-Ident einen wichtigen Baustein moderner Verifizierungsprozesse – besonders in Branchen, die Geschwindigkeit, Automatisierung und regulatorische Sicherheit verbinden müssen.
FAQ zum Selfie-Ident
Mit PXL Ident weniger als 30 Sekunden – inklusive Dokumentenscan, Selfie und Liveness Detection.
Ein Smartphone oder Laptop mit funktionierender Kamera genügt. Der Prozess ist komplett browserbasiert möglich.
Sehr sicher: Biometrische Erkennung, passive Liveness Detection, Deepfake-Abwehr und Dokumentenprüfung sorgen für hohen Schutz vor Betrug.
Ja – Selfie-Ident kann in KYC- und AML-konforme Onboarding-Prozesse eingebettet werden, abhängig vom jeweiligen gesetzlichen Rahmen. Auch für Prozesse, die eine GwG-Prüfung erfordern, kann Selfie-Ident so integriert werden, dass die definierten Standards eingehalten werden.
PXL Vision nutzt passive Liveness Detection auf KI-Basis – Nutzer:innen müssen keine aktiven Bewegungen ausführen.
Über API, SDK oder Webflows. Der Prozess kann vollständig an CI/CD des Unternehmens angepasst werden.