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     Glossar E-ID

    E-ID



    E-ID – elektronischer Identitätsnachweis

    Die E-ID gilt als der elektronische Identitätsnachweis der Zukunft. Sie ermöglicht es, sich digital eindeutig und sicher auszuweisen, ohne physische Dokumente vorlegen zu müssen. Ob bei der Kontoeröffnung, in Verwaltungsverfahren oder beim digitalen Vertragsabschluss: Die E-ID schafft eine verlässliche Grundlage für Identifikationsprozesse. Welche Daten Sie enthält, wie sie funktioniert und welche Bedeutung Sie für regulierte Unternehmen hat, erfahren Sie hier.

     

    Was ist eine E-ID?

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    Eine elektronische Identität (kurz E-ID) ist ein digitaler Identitätsnachweis, der es Personen ermöglicht, sich online eindeutig zu identifizieren. Sie ersetzt die physische Vorlage von Ausweisdokumenten wie Personalausweis oder Reisepass und kann auf dem Smartphone oder Computer genutzt werden.

    Der elektronische Identitätsnachweis enthält grundlegende personenbezogene Daten wie

    • Name
    • Geburtsdatum
    • Nationalität
    • eindeutige Identifikationsnummer

    Diese Daten werden von staatlich autorisierten Stellen – in Deutschland vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als Teil der Ausweisfunktion des Personalausweises, in Österreich über ID Austria mit Betrieb durch das Bundesrechenzentrum – oder von zertifizierten Vertrauensdiensten verwaltet. Die E-ID basiert auf starken Verschlüsselungsverfahren, um Missbrauch und Identitätsdiebstahl zu verhindern.

     

    Wie funktioniert die E-ID?

    Die Funktionsweise der E-ID hängt vom jeweiligen Land und System ab, folgt jedoch einem gemeinsamen Prinzip:

    1. Registrierung: Der Nutzer weist sich einmalig mit einem offiziellen Ausweis aus.
    2. Digitale Speicherung: Die Identität wird in einer App oder Wallet gespeichert.
    3. Authentifizierung: Bei Bedarf kann die Person ihre Identität per PIN, Biometrie oder NFC bestätigen.

    So wird der Zugang zu Online-Diensten sicher, schnell und medienbruchfrei. Technisch kommen häufig Smartphone-Apps mit NFC-Schnittstelle zum Einsatz, die den Chip im Ausweis auslesen. Dadurch kann der elektronische Identitätsnachweis in Echtzeit erfolgen, ganz ohne physische Anwesenheit. Mithilfe moderner Verfahren der digitalen Identitätsprüfung können E-IDs automatisiert überprüft und in bestehende IT-Systeme integriert werden.

     

    Anwendungsbereiche der E-ID

    E-IDs werden in einer Vielzahl von Branchen und Prozessen eingesetzt, in denen ein Identitätsnachweis erforderlich ist.

    Typische Einsatzfelder sind:

    • E-Government: Anmeldung bei Verwaltungsportalen, Beantragung von Dokumenten, digitale Steuererklärungen.
    • Finanzdienstleistungen: Identifikation im Rahmen von KYC-Prozessen oder Kontoeröffnungen.
    • E-Commerce: Zur Altersüberprüfung oder Freigabe von Zahlungen bei bestimmten Online-Transaktionen.
    • Gesundheitswesen: Zugriff auf Patientenakten oder die Ausstellung elektronischer Rezepte.
    • Bildungssektor: Authentifizierung bei Hochschulportalen und digitale Anerkennung von Qualifikationen.

     

    E-ID im DACH-Raum

    Die E-ID ist ein übergeordneter Begriff für den elektronischen Identitätsnachweis. Unter diesem Dach entwickeln sich mehrere Systeme mit unterschiedlichen geografischen und rechtlichen Ausprägungen:

     

    E-ID in Deutschland: Es ist kompliziert

    Deutschland bietet mit der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises bereits seit Jahren eine digitale Identitätslösung, allerdings mit überschaubarer Akzeptanz. Die sogenannte Smart-E-ID, die den Personalausweis vollständig digital auf dem Smartphone abbilden soll, befindet sich noch in der Testphase.

    Verantwortlich für die Bereitstellung und Sicherheit der E-ID ist das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die zugrunde liegende AusweisApp wird staatlich betrieben und regelmäßig zertifiziert.

    In der Praxis ist die Nutzung der E-ID in Deutschland noch eingeschränkt. Unternehmen können sie bisher nur in wenigen Bereichen wie E-Government, Telekommunikation oder Finanzdienstleistungen einsetzen. Die geplante Smart-E-ID soll künftig mehr Flexibilität bieten, etwa durch mobile Identifikation und erweiterte Schnittstellen für private Anbieter – doch ein flächendeckender Einsatz steht noch aus.

     

    E-ID in Österreich

    Österreich zählt zu den Vorreitern im DACH-Raum. Mit der ID Austria wurde ein zentraler, staatlich verwalteter Identitätsnachweis geschaffen, der Bürger:innen und Unternehmen eine sichere Authentifizierung in der digitalen Verwaltung ermöglicht.

    Herausgeberin ist die österreichische Bundesregierung, betrieben wird das System über das Bundesrechenzentrum (BRZ). Die ID Austria erlaubt neben dem Zugang zu E-Government-Diensten auch die Nutzung für digitale Unterschriften und rechtsverbindliche elektronische Prozesse. Perspektivisch soll sie zudem EU-weit als interoperable Identitätslösung nach eIDAS 2.0 anerkannt werden.

    Damit ist Österreich bereits dort, wo andere Länder – wie Deutschland oder auch die Schweiz – noch auf dem Weg sind: bei einer vollständig integrierten, staatlich garantierten digitalen Identität.

     

    Vergleich der Systeme im DACH-Raum

    Während Österreich mit der ID Austria bereits ein einsatzfähiges E-ID-System betreibt, steckt die Smart-E-ID in Deutschland noch in der Umsetzung. Die Schweiz wiederum hat mit der geplanten staatlichen E-ID Schweiz, die ab 2026 eingeführt werden soll, einen klaren, datenschutzfreundlichen Gegenentwurf entwickelt, der stark auf Self-Sovereign Identity (SSI) und dezentrale Datenspeicherung setzt.

    Im europäischen Vergleich zeigt sich:

    • Österreich ist technologisch am weitesten.
    • Deutschland fokussiert auf Sicherheit und Infrastruktur, kämpft aber mit geringer Nutzerakzeptanz.
    • Die Schweiz setzt mit einem klar staatlich verantworteten, bürgerzentrierten Ansatz auf Vertrauen und Transparenz.

    Gemeinsam ist allen Systemen das Ziel, eine einheitliche Grundlage für die digitale Identifikation zu schaffen – sowohl für Bürger:innen als auch für Unternehmen, die sichere, rechtskonforme Onboarding- und Signaturprozesse anbieten wollen.

     

    E-ID, eIDAS 2.0 und Schweizer E-ID im Vergleich

    System

    Geltungsbereich

    Beschreibung

    eIDAS 2.0 / EUDI Wallet

    EU-weit

    Einheitlicher digitaler Identitätsnachweis auf Basis der neuen EU-Verordnung.

    E-ID Deutschland / Österreich

    National

    Bestehende eID-Funktionen, teilweise bereits in Ausweisdokumenten integriert.

    E-ID Schweiz

    National

    Staatlich verwaltete digitale Identität, Einführung ab 2026 geplant.

    Während die Schweiz mit einer rein staatlichen Lösung arbeitet, baut die Europäische Union mit eIDAS 2.0 auf ein interoperables Modell. Es soll langfristig eine europaweit gültige digitale Identität schaffen. Beide Systeme ebnen den Übergang zu zukunftssicheren und datenschutzkonformen digitalen Identifikationen.

     

    Bedeutung der E-ID für Unternehmen

    Für Unternehmen wird die E-ID zu einem zentralen Bestandteil digitaler Prozesse. Sie ermöglicht rechtssichere Identifikationen, reduziert manuelle Prüfungen und verbessert das Kundenerlebnis, besonders in regulierten Branchen wie dem Finanzwesen, in Versicherungen oder der Telekommunikation.

    Unternehmen profitieren von:

    • automatisierten KYC- und vollständig digitale Onboarding-Prozessen,
    • geringeren Personalkosten durch digitale Prüfverfahren
    • erhöhte Revisions- und Compliance-Sicherheit
    • medienbruchfreien Nutzererlebnissen

    Mit der zunehmenden Verfügbarkeit staatlicher E-IDs können Organisationen ihre Kundenprozesse vereinheitlichen und regulatorische Anforderungen einfacher erfüllen. Unabhängig davon, ob sie im DACH-Raum oder im europäischen Markt tätig sind.

     

    PXL Vision: Identitätsprozesse zukünftig auch mit E-ID

    Als Schweizer Anbieter von digitalen Identifikations- und Signaturlösungen hat sich PXL Vision jahrelang ausschließlich auf die Verifikation klassischer, physischer Identitätsnachweise konzentriert. Mit der zunehmenden Entwicklung hin zu elektronischen Identitäten passen wir unsere Methoden an, um auch in Zukunft effiziente Lösungen in der Schweiz anbieten zu können. Aufgrund unserer Expansion in den gesamten DACH-Raum spielen auch Deutschland und Österreich eine wichtige Rolle. Daher planen wir, parallel zur Integration der Schweizer E-ID auch die deutsche und österreichische E-ID auf unserer Plattform zu integrieren.

    In allen drei Ländern bleibt jedoch wichtig: Da nicht alle Kunde:innen über eine E-ID verfügen oder sie nutzen möchten, ist es essentiell, Lösungen für sowohl elektronische als auch physische Identitätsnachweise anzubieten. Damit bleiben Unternehmen zukunftssicher, auch wenn sich regulatorische Rahmenbedingungen oder technische Standards ändern.

     

    Sicherheit und Datenschutz mit der E-ID

    Die E-ID wurde entwickelt, um digitale Identifikation sicherer zu machen. Alle Daten werden verschlüsselt übertragen und dezentral gespeichert, sodass keine zentrale Datenbank entsteht. Jede Datenfreigabe erfolgt nur nach Zustimmung des Nutzers.

    In Deutschland etwa entspricht das Sicherheitsniveau der E-ID dem eIDAS-Vertrauensniveau „hoch“. Ähnliche Anforderungen gelten auch für künftige Systeme in der Schweiz und der EU. Damit erfüllt die E-ID höchste Standards in puncto Sicherheit, Datenschutz und Nachvollziehbarkeit.

     

    Die E-ID als Schlüssel zu sicheren digitalen Prozessen

    Die E-ID ist ein zentraler Baustein der digitalen Identität. Sie ermöglicht es Bürger:innen, Unternehmen und Behörden, Transaktionen schnell, sicher und rechtskonform durchzuführen – über nationale Grenzen hinweg. Mit den Lösungen von PXL Vision können Unternehmen E-ID-Verfahren zukünftig flexibel integrieren und gleichzeitig Nutzer:innen ohne elektronische Identität sicher verifizieren. So wird die digitale Identifikation für alle zugänglich.

    FAQ zur E-ID

    Ist die E-ID sicher?

    Ja. Die E-ID erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen und nutzt moderne Verschlüsselungs- und Authentifizierungsverfahren. In Deutschland wird sie vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)überwacht und entspricht dem eIDAS Vertrauensniveau „hoch“ – der strengsten EU-Sicherheitsstufe.

    Ausweisdaten werden Ende-zu-Ende verschlüsselt übertragen und nur nach Eingabe der persönlichen PIN freigegeben. Nutzer:innen entscheiden stets selbst, welche Daten sie an wen übermitteln. Auch die geplante Smart-E-ID soll dieses Sicherheitsniveau erreichen, befindet sich aber noch im Prüfverfahren.

    Was ist der Unterschied zwischen E-ID und eIDAS 2.0?

    Die E-ID ist der elektronische Identitätsnachweis an sich. eIDAS 2.0 ist der EU-Rechtsrahmen, der die Nutzung dieser digitalen Identitäten regelt und das EUDI Wallet einführt.

    Welche Vorteile bietet die E-ID für Unternehmen?

    Sie ermöglicht automatisierte KYC- und Onboarding-Prozesse, reduziert Kosten und verbessert die Kundenerfahrung.

    Benötigen Sie Unterstützung bei der Integration der E-ID?